Veröffentlichungsdatum: Dezember 2023
Inhaltsverzeichnis:
1. Einleitung:
Ganz oft hört man: „Auf dem Land leben geht nicht ohne Auto!“ – Alle Beteiligten an diesem Gespräch nicken nur dazu – keine Diskussion. Wir wollten es wissen, ob es auch anders geht. Ganz im Vordergrund steht für uns ja immer, das ökologischste Verkehrsmittel – hinzu kommt noch, das was uns am meisten Spaß macht und auch der Preis spielt eine entscheidende Rolle. Denn eigentlich wollen wir ja ganz viel das machen was wir möchten und nicht ganz viel arbeiten, um viel Geld zu verdienen, dass wir für Dinge ausgeben, die man nicht braucht. Gibt man bei google „ökologische Fortbewegungsmittel“ ein, kommt als erstes
„Fahrrad. Das Fahrrad ist wohl eine der nachhaltigsten Mobilitätslösungen…“

Wir leben mit einer Kombination aus Fahrrad, ÖPNV und Faktor X und finden es toll!
2. Einkauf:
Der nächste Supermarkt ist 3 km von unserem Wohnort entfernt. Fast alle Dinge für den täglichen Bedarf lassen sich dort einkaufen. Der Laden ist mit dem Fahrrad sehr gut zu erreichen und liegt außerdem direkt neben dem Bahnhof. Das ist ein Glücksfall. So kann auf dem Heimweg von der Erwerbsarbeit meistens noch der Einkauf erledigt werden. Bei zwei Einkäufen in der Woche, können mit Fahrradtaschen und Gepäckträgerkörbchen ausreichend Lebensmittel für 4 Personen transportiert werden. Gelegentlich ist eine zusätzliche Fahrt am Wochenende notwendig.
Die Öffnungszeiten sind nach städtischem Maßstäben „eingeschränkt“. Täglich nur bis 18 Uhr und am Samstag gar bis 11:30 Uhr. Was nach einer großen Einschränkung klingt, führt in der Realität zu einer krassen Entschleunigung. Ist es Samstag Mittag und man stellt fest, dass noch dies und das fehlt, oder jenes noch schön wäre – dann ist es einfach nicht mehr erwerbbar ohne einen immens großen Aufwand zu betreiben. Also brauch man auch nicht mehr darüber nachdenken und schon gar nicht losfahren. Was für ein ruhiges Wochenende… Und bis jetzt ging es immer „ohne“ auch sehr gut!
Natürlich können bestimmte Ansprüche nicht immer bedient werden, da es nur einen Laden gibt. Das Ziel zu 100% Bio-Lebensmittel zu erwerben wird nicht glücken. Auch die Auswahl an bestimmten (Marken-)Produkten ist eingeschränkt. Wir begegnen diesem Problem mit vier verschiedenen Ansätzen:
- einmal wöchentlicher Einkauf in einem großen Bioladen in der mittel großen Stadt, was sich gut mit der Erwerbsarbeit verbinden lässt (Brot, gekühlte Produkte)
- Erzeugung von eigenen Lebensmitteln (Gemüse, Eier, Fleisch…)
- große Mengen bestellen und liefern lassen (haltbare Lebensmittel)
- Ansprüche runterschrauben
Bis jetzt sind immer alle anwesenden Familienmitglieder, Gäste und Freunde satt geworden und es hat geschmeckt. 🙂
Gerade in der Anfangsphase muss viel gebaut werden, um das Grundstück und die Neubauten den Bedürfnissen anzupassen. Hier waren wir es gewohnt mit dem (Miet-)Auto in den Baumarkt zu fahren und die notwendigen Dinge zu erwerben. Als frische Landeier haben wir mal Holzpanele mit Fahrrad und Fahrrad-Anhänger geholt – da waren wir aber gut 7 Stunden unterwegs und hinterher fix und fertig. Das war nicht die Lösung.

Die zweite Idee war einen Lieferwagen am Baumarkt auszuleihen – voll zu laden – nach Hause bringen – Lieferwagen wieder zurück schaffen. Das haben wir aber nie in die Realität umgesetzt, da es auch ein extremer Zeitfaktor ist. Der Weg zum Baumarkt muss ja auch noch mit Fahrrad oder ÖPNV zurückgelegt werden. Wir sind dazu übergegangen uns die Dinge liefern zu lassen – auch bei zusätzlichen Kosten von 2,00 – 100,00 Euro rechtfertigt es nicht den Aufwand selber zum Baumarkt zu fahren.
Probleme?
- Die Auswahl der richtigen Dinge auf diversen Online-Plattformen (z.B. haben wir mal Abwasserrohre bestellt – da braucht man verschiedene Bögen, Längen, Winkel, Kupplungen… die hatten dann nicht alle den gleichen Durchmesser – in Echt hätte man das gesehen)
- Lieferzeitpunkt der bestellten Waren (es ist völlig unkalkulierbar wann etwas geliefert kommt – wir haben eine Abstellerlaubnis, wenn dann aber eine ganze Palette Bretter mitten auf die Straße gestellt wird und man kommt abends 18:30 Uhr von der Arbeit und ist alleine, kann es schon frustrierend sein – genauso wie 120 Strohballen auf der Straße und der Regen kommt am Horizont…)
- Qualität der bestellten Waren (eine Lieferung an Paneelen stand mal im Regen, wir haben es aber zu spät gemerkt oder es ist das falsche Produkt geliefert wurden, was man erst nach dem Aufbau merkt)
- Lebensmittel in Gläsern (z.B. Tomatensoße) war öfters auch schon mal kaputt durch den Transport und es tropfte aus dem Karton raus (Tipp: immer die Annahme verweigern(!))
- Zeit – bestellen dauert immer mindestens einen Tag – aber man weiß zumindest dass man es dann auch bekommt, das Produkt – im Baumarkt kann es auch mal nicht vorrätig sein → Entschleunigung
Insgesamt sind wir sehr, sehr zufrieden mit dem Thema „Einkaufen ohne Auto“ – wer spielt schon gerne Tetris im Auto, wenn er einen Großeinkauf auf dem Baumarkt gemacht hat.
3. Arbeit:
Die Organisation der Erwerbsarbeit muss sich dem Landleben ohne Auto unterordnen. Das heißt es muss gezielt nach einem Job gesucht werden, der sich mit dem Fahrrad oder eine Kombi aus ÖPNV und Fahrrad gut erreichen lässt oder in Heimarbeit statt findet. Die derzeitige Lage auf dem Arbeitsmarkt ist dafür sicher von Vorteil. Überall werden Fachkräfte gesucht. Außerdem hat die Wahlheimt eine gute und regelmäßige Anbindung an die nächst größeren Städte. In unserem Fall gibt es eine Bahnlinie mit stündlich verkehrenden Zügen, wo in 20 Minuten die nächsten zwei Städte erreicht werden können. Auch dort sollte der Arbeitsort so gewählt werden, um vom Bahnhof gut erreichbar zu sein.
Da unsere Rahmenbedingungen klar waren – Landleben, kein Auto – müssen alle beruflichen Veränderungen mit diesen möglich sein. Hier die praktischen Beispiele:
Person 1 hat eine neue Erwerbsarbeit gesucht mit dem Umzug auf das Land. Sie fährt drei Tage die Woche mit Fahrrad – Zug – Fahrrad zur Arbeit in die nächste Stadt. Dort befindet sich das Büro in der Stadtmitte. Ein Arbeitsangebot wurde wegen unpassendem Arbeitsweg abgelehnt. An zwei anderen Tagen arbeitet sie nebenberuflich von zu Hause.
Person 2 konnte ihre Erwerbsarbeit mit dem Umzug auf dem Land fortsetzen. Zwei Präsenztage sind in einer etwas entfernteren Großstadt notwendig. Die andere Zeit kann im Home-Office gearbeitet werden. Außerdem werden nebenberufliche Einnahmen durch die Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte erzielt.
4. Kinder:
Die Kinderbetreuung muss sich dem Ziel „Leben ohne Auto“ unterordnen. Auch auf dem Land gibt es im näheren Umkreis verschiedene Angebote der Kinderbetreuung, z.B. Waldkindergarten, Bauernhofkindergarten, normaler Kindergarten. Allerdings muss die Kita in einem angemessenen Zeitrahmen täglich zu Fuß oder mit dem Rad erreichbar sein. So kann nicht immer das Wunsch-Betreuungskonzept gewählt werden. Die nahe Kita am Bahnhof macht das Mobilitätskonzept weiterhin möglich.
Auch das Thema Schule stellt sich ähnlich da. Kinder fahren auf dem Land fast immer mit dem Bus in die nächste Ortschaft zur Schule. Oft ist auch die Fahrt mit dem Fahrrad in der warmen und hellen Jahreshälfte möglich. Wird dem Kind ein kleines bisschen längerer Schulweg selbständig zugetraut, ist es auch möglich eine Schule mit passendem pädagogischen Konzept auszuwählen.
5. Freizeit:
Die Freizeitgestaltung ordnet sich ebenfalls dem Mobilitätskonzept unter. Restaurantbesuche, Schwimmbadausflüge oder ähnliches bedürfen die Nutzung des ÖPNV und müssen gut geplant werden. Diese Aktivitäten stellen etwas besonders da und so ist die Vorfreude besonders groß.
Spaziergänge und Fahrradtouren sind immer direkt und sofort möglich. Augenblicklich befindet man sich in traumhaft schönen Landschaften und kann zum Beispiel los radeln. Allerdings ist die Anzahl der Ausflugsziele mit Konsum-Möglichkeit begrenzt und zeitlich eingeschränkt. Das klingt erst mal wie ein Nachteil. Erfahrungsgemäß hat es aber etwas sehr entlastendes, da nicht zwischen 102 Möglichkeiten ausgewählt werden muss. So kann man „Jetzt“ dahin fahren, oder man fährt nicht, weil dann wieder geschlossen ist.
In einem praktischen Beispiel soll das ganze veranschaulicht werden:
Es ist Wochenende und die mittelgroßen Kinder sind da. Die Idee nach einem Ausflug mit Eis und Kuchen entsteht. Eine Fahrradstrecke von ca. 25 Minuten kann von allen gute bewältigt werden. Da kommt nur der Steinitzer Hof in Frage, der am Sonntag von 13:00 bis 17:00 Uhr Kaffee, Kuchen und Eis anbietet und gut mit dem Fahrrad erreichbar ist. Also kann der Ausflug am Sonntag-nachmittag statt finden – oder eben nicht.
Genauso gibt es ausgewählte Möglichkeiten für längere Fahrradausflüge oder den Restaurantbesuch.
6. Kosten:
In den Jahren 2021, 2022 und 2023 haben wir die Kosten für die „Mobilität“ im weiteren Sinne erfasst. Das Ergebnis kann der nachfolgenden Tabelle entnommen werden.

Person 1 hat ein ÖPNV-Abo. Ab Mai 2023 dann auch ein Deutschlandticket. Außerdem noch eine Monatskarten für das Fahrrad.
Person 2 hat überwiegend das Rego120 Ticket genutzt. Der Preis war 2021 16,50 €, 2022 17 €, 2023 18,60 €. Ab Mai 2023 galt das Deutschlandticket für 49 Euro pro Monat. Im Juni – August 2022 galt das 9 Euro Ticket.
Für Urlaubsfahrten, Umzug und ähnliches wurden Autos angemietet. Person 1 ist im Frühjahr 2021 vollständig selber mit angemieteten Fahrzeugen umgezogen, was auch in den Ausgaben gesehen werden kann.
Person 2 hat im Jahr 2023 das Haus selber ausgebaut und Material bestellt. Einmalige Versandkosten von 730 Euro betragen mehr als die Hälfte der sonstigen Versandkosten.
Betrachtet man die Jahressummen pro Person einzeln, liegen die Summen für „Mobilität“ ohne Innenausbau und Umzug unter 3.000 Euro.
Die durchschnittlichen monatlichen Kosten für ein Auto liegen bei ca. 300 Euro pro Monat. (Quelle, 21.12.2023) Dies entspricht Jahreskosten von 3.600 Euro pro Jahr. Diese Kosten werden bei einem Verzicht auf das Auto nicht erreicht. Hinzu kommt, das bei Umzug oder Bau der Transport mit einem normalen PKW nicht möglich gewesen wäre und zusätzlich ein Auto angemietet worden wäre oder eine Spedition beauftragt.
7. Beobachtungen:
An dieser Stelle möchten wir noch fünf Beobachtungen zum Thema Mobiltät teilen. Wir erheben keinen Anspruch auf eine Studie. Sehen aber in den beschriebenen Fällen doch gute Beispiele in dem menschlichen Verhalten bezüglich Angewohnheiten, gesellschaftlicher Druck und finanzieller Anreiz.
Beispiel 1 – Diebstahl
Die Mutter von Person 2 ist vor ein paar Jahren vom Land in die Stadt gezogen mit dem eigenen Auto. Da es Gewohnheit war, wurde das Auto auch in der Stadt behalten, auch wenn das von den täglichen Wegen nicht notwendig war. Vorschläge das Auto abzuschaffen wurden konsequent abgelehnt, mit der Begründung, dass das Auto gebraucht wird. Leider wurde das Auto nach einem knappen Jahr gestohlen. Nach dem ersten Schock kam dann die Überlegung, dass sich der Kauf eines neuen Autos nicht wirklich lohnt. Das Geld kann auch für Mietwagen ausgegeben werden, wenn es wirklich notwendig ist. Luxuriöserweise ist dann das Reifenwechsel und das Parkplatz-Problem auch gelöst.
Die nächsten Jahre wurde oft ein Auto von einer renommierten Autoverleih-Firma E. gemietet. Der Vorschlag auch mal das unkonventionellere Carsharing Unternehmen T. auszuprobieren, da die Anmietung gerade für kurze Bedarfe unkomplizierter und schneller geht, wurde mit „zu kompliziert“ abgelehnt. Erst als E.eine nicht zutreffende Schadensersatzforderung stellte, wurde anschließend ausschließlich T. genutzt.
Beispiel 2 – Reparatur
Eine Arbeitskollegin, die mit ihren drei Kindern und ihrem Mann in einer mittelgroßen Stadt wohnt, legt alle Arbeits- und Schulwege mit dem Auto zurück. Es waren zwei Autos in der Familie vorhanden. Durch einen unglücklichen Zufall gingen beide Autos zeitgleich kaputt. Zur ersten Überbrückung gab es ein Leihwagen der Eltern. Da die Reparatur nicht möglich war, zog sich der Zeitraum „ohne Auto“ länger hin als gedacht. Das Leihauto stand nicht mehr zur Verfügung und der Alltag musste mit ÖPNV und Rad organisiert werden. Das Ergebnis von Person 1 war: „Es geht und es ist gar nicht mal so schlecht. Man muss sich bisschen mehr organisieren.“ Person 2 war allerdings weniger davon begeistert: „Das kannst du mir nicht antun, kein Auto zu besitzen. Das ist ja peinlich immer Straba zu fahren…“
Beispiel 3 – 9-Euro Ticket
Eine Dorfbewohnerin legt jeden Tag 20 km mit dem Auto zur Arbeit zurück. Der Weg lässt sich gut fahren in 20 Minuten. Der Zug fährt fast von Haustür zu Haustür und benötigt auch nur 15 Minuten. Es war aber keine Option diesen zu nutzen. Auch eine Baustelle die den Arbeitsweg verdoppelte, da eine großräumige Umleitung gefahren werden musste und über ein Jahr bestand, führte nicht zur Nutzung des Zuges. Ein Argument war: „Ich brauche die Flexibilität um auch noch Einkaufen zu fahren.“ Erst die Möglichkeit des 9 Euro Tickets im Juni, Juli und August 2022 ließen die Zugfahrt attraktiv werden. So wurde noch ein Klapprad besorgt und der Zug wirklich für die Fahrt zur Arbeit genutzt. Allerdings wurde mit dem Auslaufen des Tickets am 31.08.2022 sofort wieder das Auto raus geholt. Auch das 49 Euro Ticket brachte keine Umstellung des Verhaltens.
Beispiel 4 – Fahrtenmanagement
Ein Fuhrunternehmer aus dem Nachbardorf stellte Bauschuttcontainer zur Verfügung. Da eine Haus-Ruine zu beseitigen waren, mussten etliche dieser Container befüllt und abgeholt werden. Es war immer üblich, dass der Fuhrunternehmer den leeren Container brachte – wir befüllten diesen – der Fuhrunternehmer kam mit einem leeren Auto – lud den vollen Container auf – brachte ihn zur Deponie und fuhr mit dem leeren Container wieder zu uns, um diesen abzustellen. Unser Vorschlag doch gleich mit einem leeren Container zu kommen, wurde abgelehnt, da er nicht genug Container zur Verfügung hat. Erst als die Spritpreise im Jahr 2022 über 2,30 geklettert waren (Quelle 21.12.2023) kam er plötzlich mit einem leeren Container angefahren, um eine Leer-Fahrt bei den Spritpreisen zu vermeiden.
Beispiel 5 – Alltagsorganisation
Eine Freundin, die in der Großstadt alleine mit zwei Kinder lebt, war es gewohnt ihre Arbeits- und Kinderwege mit dem Auto zurück zulegen. Alles andere dauerte viel zu lange und ist zu umständlich. Ebenfalls mit den kletternden Spritpreisen im Jahr 2022 war es plötzlich möglich Fahrrad und Bahn zu fahren, um zur Schule, zur Kita und zur Arbeit zu kommen. Und in der Argumentation war das eh viel gesünder, schöner und besser für alle. Mit den sinkenden Preisen und dem zunehmend schlechteren Wetter wurde das Auto allerdings wieder primäres Transportmittel.
8. Fazit & Ausblick:
Ist es nun möglich das eine große Anzahl an Personen auf ein privates Auto verzichtet? Auch wenn eine Studie des ADAC zeigt, dass viele Menschen einen Ausbau des ÖPNV fordern1, sind wir uns nicht sicher, ob sie dann wirklich auch den ÖPNV nutzen würden. Es gibt oft eine Diskrepanz in der geäußerten Meinung und in der tatsächlichen Umsetzung. Das zeit die Einführung des 9-Euro-Tickets. Auch wenn oft ein günstiger ÖPNV gefordert wird, sind doch nur wenige Menschen auf Dauer auf den ÖPNV umgestiegen 2. Unserer Meinung nach gibt es drei Gruppen von Personen bzgl. der Fortbewegungsmittel
- Überzeugungstäter: diese haben Spaß an der Bewegung, fahren gerne Rad und nutzen gerne den ÖPNV, um das Klima und den Geldbeutel zu schonen – egal wie schwierig die Umstände sind, sie finden eine Lösung für eine nachhaltige Fortbewegung
- Gezwungene: das können zum Beispiel Senioren und Seniorinnen sein, die keinen Führerschein gemacht haben und schon immer mit dem verstorbenen, führerscheinhabenden Ehepartner auf dem Land gewohnt haben – teilweise auch einkommensschwache Personen
- Große bequeme Masse: Diese lassen sich nur selten davon überzeugen, dass etwas verändert werden muss und das auch Fahrrad und ÖPNV eine Option ist. Hier würden nur eine wirkliche schmerzhafte Preiserhöhung z.B. der Spritpreise, Autosteuer, etc. bewirken über alternativen nachzudenken. Die Steigerung der Attrakivität durch ein sehr preiswertes ÖPNV-Angebot mit einer zuverlässigen Taktung und ausreichend Kapazität und schnellen Fahrradverbindungswegen wären ein zweitrangiges Motivationsmittel.
Spannend bleibt zu beobachten wie sich das Experiment in Luxemburg entwickelt, wo am 29.02.2020 ein kostenloser ÖPNV für 645.000 Einwohner eingeführt wurde.
1ADAC-Studie: https://www.mdv.de/magazin/adac-studie-zu-verkehrswende-und-oepnv/ abgerufen am 13.03.2024
2Studie zum 9 Euro Ticket: https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/studie-9-euro-ticket-fuehrte-nicht-zu-umstieg-auf-den-oepnv,TaXYfyt abgerufen am 13.03.2024